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Von Büchern und Bauchstimmen

 

Freitagmorgen, 10 Uhr, in den Winterferien. Die meisten Jugendlichen liegen zu dieser Zeit noch unter ihrer Bettdecke. Nicht aber die Teilnehmerinnen der Winterferienwerkstatt „Sprich mal bisschen lauter!“. In unserem Kooperationsprojekt mit den Leipziger Städtischen Bibliotheken haben wir drei Tage lang spielerisch erkundet, wie man Geschichten möglichst spannend erzählen und ein Publikum mitreißen kann. Wichtige Punkte dabei: klare und deutliche Sprache, ein sicheres Auftreten, und innovative Präsentationsformen.

 

Um uns diesen Idealen anzunähern sind wir stets mit einem körperlichen Warm-Up in den Tag gestartet – denn der Körper ist der Resonanzraum unserer Stimme. Es folgten Sprech- und Sprachübungen zu Stimmsitz, Artikulation, und Sendebewusstsein. 

 

Nach dem einheitlichen Einstieg hatten die drei Tage verschiedene Schwerpunkte. Am ersten Tag haben wir uns primär mit den Themen „Präsenz“ und „Wahrnehmung“ auseinandergesetzt. Unsere Erkenntnis: die eigene Haltung hat eine erhebliche Auswirkung auf das Publikum – schon wie man die Bühne betritt, kann entscheidend sein! Am zweiten Tag haben wir uns zunächst „Improvisationsspielen“ gewidmet. Diese helfen, kreative Prozesse in Gang zu setzten und Hemmungen vor Publikum abzubauen. Mittags, sowie auch am dritten Tag, haben wir uns auf „kreative Präsentationsformen“ fokussiert: Die Teilnehmerinnen haben ihre Lieblingsbücher mitgebracht, anhand derer wir verschiedene Vortragsmöglichkeiten erproben konnten, die über Inhaltsangaben und PowerPoint weit hinausgehen. Wie kann man eine Geschichte mithilfe eines Gegenstandes erzählen? Wie können wir Inhalte durch eine Soundkulisse gemeinsam vermitteln? Wie können wir sie anhand von Statuen oder Standbildern veranschaulichen? Können wir im einen Moment eine Figur aus dem Buch und im nächsten Moment schon wieder ErzählerIn sein? Wie können wir das Publikum miteinbeziehen?

 

Unsere theatrale Forschung mündete in spannenden und vielseitigen Präsentationen…die eine oder andere könnt Ihr vielleicht bei der Buchmesse Mitte März sehen – denn einige der Teilnehmerinnen sind Teil der Leipziger Jugendbuchjury und werden ihre Bücher dort vorstellen.

 

PS: Welche Bücher das sind, können wie wir hier noch nicht verraten – und auch die Bilder sind in dieser Hinsicht trügerisch. Wer also wissen will, welche Werke als Hits der Jungendbuchliteratur von den Jugendlichen nominiert wurden, muss schon selbst zur Buchmesse gehen. 

 

 

Ein Einblick in die Ferienwerkstatt von Lea Deinhardt.

 

Lea Deinhardt macht in Heidelberg eine Ausbildung zur Theaterpädagogin. Von Februar bis März ist sie für sechs Wochen als Praktikantin am Schauspiel Leipzig zu Gast, um Theater(pädagogik)luft zu schnuppern und Einblicke in unsere verschiedenen Arbeitsbereiche zu erhalten.