Kurz vor der Sommerpause hieß es für Rosa und mich noch ein letztes Mal: Auf zur Seminarfahrt! Und so machten wir uns an einem Montagmorgen um 9 Uhr auf den Weg nach Pirna–Liebethal, zur BFD-Abschlussveranstaltung.
Nachdem unsere letzte Seminarfahrt ausfallen musste, war diesmal die Vorfreude umso größer, all unsere Bufdi-KollegInnen wiederzusehen. Zu erfahren wie es ihnen in den vergangenen Monaten ergangen ist und wie ihr Weg weitergeht. In fünf vom SVT-Team (Seminarvorbereitungsteam) durchgeplanten Tagen kam bei mir (Rosa war selber Teil des Planungsteams) definitiv keine Langeweile auf.
So hieß es gleich am zweiten Tag, auf in die Stadt und spielerisch versteckte Winkel erkunden, nachdem wir am Ankunftstag den Corona-Talk überstanden und einander mit Ellenbogen begrüßt hatten. Und nach einem Workshop zum Thema Rassismus und dessen Gefahren ließen wir den Tag kreativ ausklingen. Es waren einzelne Stationen auf dem Gelände der Jugendherberge von den Freiwilligen aufgebaut und hier haben wir uns ausgetobt, was das Zeug hielt. Den meisten Andrang fand wohl der Linolschnitt, wo ich selbst über 4h an einem eigenen Stempel schnitt. Doch in kurzen Pausen konnte ich auch bei den Graffiti- oder Tischkalender-Stationen vorbeischauen und deren Kunstwerke bestaunen.
Schneller als gedacht war die Mitte der Woche erreicht und wir teilten uns in individuelle Workshops ein. Ich selbst beschäftigte mich mit dem Thema: „Musik fühlen und sehen“. Hier vertonten wir nicht nur einen Trailer zu dem Film „Nosferatu“ neu, sondern bekamen auch verschiedene Einblicke in Themenbereiche wie Synästhesie, Musikpropaganda und die simpelste Frage des Tages, was Musik eigentlich sei - wir konnten uns nicht auf eine gemeinsame Definition einigen. Schneller als gedacht stand der letzte Tag vor uns und an diesem sollte ich die letzte Veranstaltung unseres Freiwilligendienstes planen: die Abschluss-Auftakt-Veranstaltung (AAV). Unter dem Motto: „Durch den Dschungel des Lebens“ werden wir zu dieser Ende August ein letztes Mal das Jahr reflektieren, in Erinnerungen schwelgen, Abschied nehmen und die neuen Gesichter im Bundesfreiwilligendienst willkommen heißen. Doch ich möchte nicht allzu viel verraten.
Die Seminarfahrt schlossen wir mit einer kleinen Wanderung ab, auf der wir in gemischten Gruppen reflektierten, was alles in diesem Jahr passiert ist. Wie haben wir uns am ersten Arbeitstag gefühlt? Was haben wir in den ersten Wochen gemacht? Wie war unsere erste Seminarfahrt nach Kohren-Sahlis und was waren unsere größten Herausforderungen? Fragen über Fragen die wir in der wunderschönen Natur des Liebethaler Grunds beantworteten.
Und dann? Dann stand schon die Abreise bevor und beladen mit kleinen Liebesbotschaften unserer Freunde machten wir uns auf getrennte Heimwege und versprachen uns gegenseitig, es auf der AAV noch einmal krachen zu lassen.
Damit sitzen wir beide nun wieder im Büro und arbeiten fleißig weiter bevor es in die Sommerpause geht. Planen die ein oder andere Überraschung und schwelgen schon jetzt in Erinnerungen…
Ein letzter Seminarfahrtsbericht von Johannes Preißler.
Johannes Ernst Richard Preißler ist die männliche Unterstützung im Theaterpädagogik Team für diese Spielzeit. Wenn er mal nicht zum Kaffeeklatsch der SeniorInnen eingeladen ist, singt er von Rettungsschwimmern, Wutbürgern und Stalkern mitsamt seines Akkordeons.