Ein Rückblick auf den Tag der Utopie und somit ein gespanntes in die Zukunft sehen
Nachdem wir uns das Glitzer von unseren Gesichtern gewischt, die Sonnenschirme in den Transporter geladen haben und all die bunten Wimpel langsam vom Bürgerbahnhof
Plagwitz verschwunden waren, fand am Samstag, den 03.07.2021 die letzte große Veranstaltung im Rahmen der ClubFusion auf der Plattform Zoom statt: der Tag der Utopie. Drei Stunden lang öffneten
wir einen Raum für alle am Festival Beteiligten und Interessierten und sammelten dort mit der melken-AG* Ideen, um im nächsten Jahr erneut mit der ClubFusion durchstarten zu können. Mit dabei war die Leipziger Künstlerin Johanna Benz. Sie übernahm das Graphic-Recording und hielt, ausgestattet mit Stift, Papier und Kreativität
unsere Gedankensprünge und Vorschläge visuell fest. Eine Auswahl ihrer Bilder, welche sie live während der verschiedenen Workshops innerhalb unserer Zukunftswerkstatt zeichnete, findet ihr in
diesem Blogbeitrag!
*Die melken-AG ist ein junges Kollektiv bestehend aus Student:innen der Universität Hannover, welche sich es zum Ziel gemacht haben theatrale - und (Nach-)Gesprächsformate zu entwickeln. Am Tag der Utopie waren Kadda, Püschel und Kübra online mit uns am Werkeln.
Der Tag der Utopie führte uns in verschiedene digitale Räume und diente uns als Ideen-Werkstatt. In einem schrieben wir beispielsweise unser eigenes Festival-Manifest: Was möchten wir mit der ClubFusion erreichen und wie werden sich unsere Wünsche dementsprechend im nächsten Jahr äußern? Wird es mehr Glitzer und Glamour geben? Werden wir endlich wieder in Präsenz spielen dürfen und wenn ja –
wie verwandeln wir unseren
Spielort dann in unser Wunsch-Wunderland voller Begegnung, Diskurs und Emotion?
Ein digitaler Diskussionsraum bot uns die Möglichkeit, in einen Pool der Chancen einzutauchen: Wir wollen mehr! Mehr Theater, mehr
Festival, mehr ihr, mehr wir! Generationen sollen sich austauschen, Geschichten erzählen, die Workshop- und Begegnungsangebote im nächsten Jahr mehr von innen heraus entstehen und für alle
geöffnet und. Die Basis der ClubFusion ist etabliert, aber es gibt noch viel Spielraum und alle die wollen sollen sie live
mitgestallten dürfen. Durch Feedback, Applaus und natürlich Dialoge – das einseitige Monologisieren bleibt den Figuren auf der
Bühne vorbehalten - hier wollen wir Menschen zum Austausch anregen!
Zwischen hohen Gräsern, Süßigkeiten und den kleinen Bühnen Leipzigs wollen wir uns also Platz verschaffen, uns laut machen oder ganz leise miteinander flüstern. Egal wo: auf dem Weg zur nächsten Inszenierung, zufällig am Imbiss oder beim Zwinkern im Zuschauerraum; bunt wird es auf jeden Fall! Es war unheimlich erfrischend, ein wenig träumen zu dürfen, the sky is the limit und wir sind die Raketen, die trotzdem bis ins All schießen.
Aber wie schaffen wir das denn alles?
Gute Frage. Eine Utopie vollständig zu erreichen sieht schrecklich riesig aus und ist im Sinne des Wortes ja auch nicht in Gänze vorgesehen. Aber träumen hilft dennoch! Fest steht, dass das
Orga-Team der ClubFusion auch im nächsten Jahr wieder planen, spontan verbessern und der Veränderung positiv entgegentreten wird. Im vergangenen Jahr wurden wir zwar aus schon lang bekannten
Gründen ausgebremst, doch warum sollte das nicht bedeuten, dass wir im nächsten Jahr mit doppelt so viel Energie wieder loslegen werden? Wir bleiben zusammen und versuchen, unserer Utopie so nah
wie möglich zu kommen! Und genau dafür nutzen wir die ClubFusion 2022. Seid ihr auch mit dabei?
Miles Rolle ist das neue männliche Pendant zur weiblichen Besetzung des Theaterpädagogik-Teams. Der „Kleinkünstler“ und ehemalige Rettungsschwimmer möchte nun nicht mehr nur auf, sondern auch hinter der Bühne Wellen schlagen.