Ein kräftiges Dankeschön für eure Aufmerksamkeit in der Spielzeit 2020/21!
Im Team der Theaterpädagogik tut sich was: Die alten „Neuen“, Tabea und Miles, räumen ihre Stifte vom Tisch.
Davor noch ein Bericht von den Team-Abschieds-Sommer-Abschluss Tagen:
Mittwochmorgen, 10:32. Ich warte auf Tabea, Babette, Amelie und Hanne. Vor der Peterskirche in der Südvorstadt treffen wir uns, um vom schicken City-Bike in meinen kleinen, alten Fiat zu
wechseln. Wir haben Großes vor! Den Tag wollen wir am beziehungsweise auf dem Cospudener See verbringen. Das Wetter sieht nicht prickelnd aus, aber es ist warm und wir haben Picknickdecken im
Kofferraum. Das Radio ist wahrscheinlich das Einzige, was in dem Auto noch komplett intakt ist und die Bravo Hits-CD glüht darin. Zwischen Klatsch und Tratsch, Avicii und dem Stadtverkehr bahnen
wir uns einen Weg und setzen uns nach dem Parken zum Picknicken für ein paar Stunden auf eine Wiese.
Obstsalat und Entenschreck.
Sonnencreme und Turnübungen.
Ein ganzes kurzes Jahr und ein langer letzter Tag.
Wir schippern zu fünft auf dem Tretboot dahin, Babette spielt Seemonster, Amelie Kapitänin, Hanne sonnt sich auf Deck, wir FSJlerInnen wurden zum Antrieb befördert. Ein kleines Bein-Workout und schon darf Mensch sich ein veganes Fischbrötchen leisten.
Gestärkt trinken wir noch einen kleinen Kaffee, erledigen ein letztes Mal den gewohnten Büro-Kram und verschätzen uns wie immer ein bisschen in der Zeit. Wir sprinten zum Zoo um Tabea und ihre Violine anzufeuern.
Kitsch und Krempel spielt heut Abend wieder den Dschungel-Blues. SchauspielerInnen singen, Personen aus den verschiedensten Bereichen des Theaters als Bandmitglieder, und dort vorn, direkt in der Mitte, die erste Geige. Der Applaus hätte größer nicht sein können:
Wir pfeifen, trillern, rufen und sehnen uns nach Zugaben – schön peinlich, aber lieb gemeint. Oder so.
Freitagmorgen, 08:33. Ich schlage meine Augen auf, zieh mir die Stiefel an und wackel zur Bahn. Jetzt bin ich kein Neu-Leipziger mehr, jetzt hab ich einen Lieblingskaffee to go und kenne das Straßenbahnnetz auswendig. Den Weg in die Bosestraße fuhr ich so oft, ich kann die Haltestellen und die Minuten mitzählen. Mit Connewitz hatte ich mir vor einem Jahr ein gutes Viertel gesucht, eine halbe Stunde bis in die Innenstadt, eine halbe Stunde bis an den Cossi.
Wie immer setze ich mich vor dem Schauspiel noch kurz auf die Stufen am Eingang und rauche. Ein ganzes Jahr lang habe ich jeden Morgen diesen Ausblick genossen, habe mir die PassantInnen und Fassaden angeschaut. Ich bin gehastet, im Homeoffice geblieben, mal entspannt, mal durchgedreht. Ich wohne jetzt nun ein ganzes Jahr lang in Leipzig, und das nur, weil ich so unverhofft im Büro der Theaterpädagogik gelandet war.
Ein letztes Mal laufe ich durch dieses Labyrinth von Schauspielhaus und bemerke, wie gut ich mich mittlerweile auch hier auskenne. Ein letztes Mal essen wir gemeinsam ein Stück Kuchen, Tabea
schmeißt die Indie-Pop Playlist an, Babette beschwert sich über die falsche Hafermilch, Amelie und ich zucken mit den Schultern.
Das Lametta flattert im Wind, der Drucker surrt, ein letztes Mal? Ich fahre den
Computer runter.
Das Jahr verging wie im Flug! Wir gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge, sind aber vor allem gespannt auf die neuen Gesichter und Geschichten, von denen ab September auf diesem Blog zu lesen sein wird.
–Tabea & Miles
Miles Rolle ist das (alte) neue männliche Pendant zur weiblichen Besetzung des Theaterpädagogik-Teams. Der „Kleinkünstler“ und ehemalige Rettungsschwimmer möchte (auch jetzt noch!) nicht mehr nur auf, sondern auch hinter der Bühne Wellen schlagen.
Tabea Papritz entdeckte in ihrer Schulzeit ihre Leidenschaft für das Theater und sammelte nun erste Erfahrungen hinter der Bühne durch das FSJ-Kultur in der Theaterpädagogik. Ansonsten unterhält sie (immer noch) gern ihre NachbarInnen mithilfe ihrer Geige, Stimme oder Wutanfällen,
wenn ihr Laptop zu langsam ist.