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Rose ist ihr Name und ihre Lieblingsfarbe blau.

Rose macht sich auf den Weg. Sie beginnt, einen Berg hinaufzusteigen. Alle Berge sind blau, genau wie ihre Lieblingsfarbe. Aber auch grün und nicht blau. Mit ihrem blauen Stuhl setzt sie sich auf den Berg, ganz nach oben. Und irgendwann zieht sie weiter.

 

Die Grenze meiner Sprache ist die Grenze meiner Welt.

 

Wer ist Rose? Wie sieht sie aus? Oder ist sie doch ein er und keine sie? Der Theaterclub Laba, momentan bestehend aus sieben Kindern und Jugendlichen zwischen 9 und 13 Jahren, hat sich diese Spielzeit unter anderem mit sechs Dingen auseinandergesetzt: Raum, Zeit, Bewegung, Gefühl, Erzählung und Form. Aber auch mit Identität und Sprache. Wie verständigen wir uns? Was ist meine Aufgabe auf dieser Welt?

 

Träumerisch-bunter, runder Planet.

 

Die Bühne ist beinahe leer, nur ein paar gold-silbern glänzende Rettungsdecken liegen auf dem Boden und schimmern im blauen, grünen oder rosafarbenen Licht. Von der Decke hängt ein weißer Plastikstuhl, Roses Stuhl, der mit einem Seilzug im Laufe des Stücks heruntergezogen wird. Auf viele unbeantwortete Fragen folgen fragmentarische Textelemente, abwechselnd vorgetragen von den sechs Spielenden auf der Bühne. Gemeinsam wird die Geschichte von Rose erzählt; nicht nur mit der Sprache, sondern auch mit dem Körper. Mal bilden die Spielenden eine schwankende Einheit wie auf einem Boot im Meer und mal bewegt sich jede:r intuitiv-performativ mit den herumliegenden Rettungsdecken. Oder es wird getanzt. Mithilfe abstrakt-träumerischer Ausdrucksweisen entsteht das Bild einer bunten, vielfältigen Welt.

 

Es war fast dunkel, wäre es nur nicht so hell gewesen.

 

Was im ersten Moment naiv klingt, tut es später überhaupt nicht mehr. Immer wieder werden Farben, Dinge und ihre Bedeutungen umgedreht. Die Kinder und Jugendlichen schaffen so ihre eigene, ehrliche Poesie – denn viele Fragmente kamen aus ihnen selbst heraus und wurden von den Leiter:innen in Textform festgehalten. Und auf einmal ist man mittendrin in ihrer sprachlichen und identitären Erkundungsreise. Sind wir nicht alle ein bisschen Rose?


Marie kann sich nach Theaterbesuchen ein ironisch-kritisches Kommentar nie verkneifen. Humor und Fantasie retten ihr das Leben.